Good bye Ratio - hello Intuition

Warum Du öfters auf Deine Intuition vertrauen solltest

„Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“ (Albert Einstein)

Wahrheit und Intuition – ein Widerspruch?

Wir alle kennen das. Es geht etwas schief und du sagst dir: “Ich wusste es. Ich hätte einfach meinem Bauch folgen sollen. Etwas in mir hat mich gewarnt, aber mein Verstand sagte: ‘Höre nicht darauf”. Oder aber der so genannte “Geistesblitz”. Plötzlich ist die Lösung da, wie aus dem Nichts. Das ist sie, die so genannte Intuition. Sie ist das in unserem Unterbewusstsein vorhandene Wissen. Oftmals eine Vorahnung, die uns auf die Wahrheit stoßen lässt.

Die These, dass die Wahrheit in der Ahnung liegt, ist für uns möglicherweise zunächst widersprüchlich. Denn Wahrheit verbinden wir gemeinhin mit angeeignetem Wissen, mit analytischem Denken und bewusster Entscheidung – kurz: mit unserer Ratio. Wir haben den Drang, genau wissen zu wollen, warum etwas so ist, wie es ist. Dass die Wahrheit oftmals genau dann erscheint, ohne dass wir uns auf der bewussten Ebene um sie bemüht haben, erscheint uns befremdlich, gar unheimlich. Nicht genau zu wissen, woher die Wahrheit kommt, irritiert uns.

Dabei ist es ganz einfach: die Wahrheit kommt aus uns selbst, sie ist in uns, weshalb Furcht und Skepsis völlig unangebracht sind. Ganz im Gegenteil: Die Momente, in denen unsere Intuition die Kontrolle übernimmt und sich die Wahrheit wie aus dem Nichts offenbart, zeigen uns, dass es oftmals das bewusste Denken ist, welches uns daran hindert, die wirkliche Wahrheit zu finden und die richtige Entscheidung zu treffen.

Intuition – der Experte und der Mystiker in uns

Wahrscheinlich stimmst Du mir zu, dass Intuition existiert. Aber wie sie genau funktioniert und wie sie in Erscheinung tritt, bleibt uns unverständlich. Umso interessanter ist es, sich einmal näher mit dem Phänomen Intuition auseinander zu setzen. Eine kleine Warnung vorweg: Bei dem Versuch, die Intuition bis ins Details zu verstehen, kann man nur scheitern. Deshalb ist bei diesem Thema eine gewisse Unvoreingenommenheit notwendig; manches mag sehr mystisch klingen, aber interessant ist es allemal.

Menschen, die sich näher mit der Intuition als Quelle der Wahrheit auseinandersetzen, nehmen an, dass die Intuition zwei unterschiedliche Gesichter hat: das des Experten und das des Mystikers. Das Expertengesicht ist, wie in den oben beschriebenen Beispielen, die Stimme vergangener Erfahrungen, die plötzlich zum Vorschein kommt und uns eine Lösung für ein Problem in der Gegenwart anbietet. Die auf Expertentum beruhende Intuition nutzt die fast unbegrenzte Menge an Informationen, die im menschlichen Gedächtnis gespeichert ist. Weil dieser Prozess unter unserer Bewusstseinsschwelle stattfindet, ist er unserem Bewusstsein nicht bekannt. Diese Intuition ist der ‚Experte in uns‘.

Das mystische Gesicht der Intuition hingegen ist die Stimme unseres Geistes oder unserer Seele, die in Verbindung zum kollektiven Unbewussten der Menschheit steht. Der Begriff des kollektiven Unbewussten wurde von dem Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie Carls Gustav Jung geprägt. Er bezieht sich auf den Teil der Psyche, der nicht auf persönlicher Erfahrung beruht. Das mystische Gesicht der Intuition ist der Zugang unseres Geistes zu Informationen, die unsere eigenen persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen übersteigen. Es erlaubt uns, das Unausgesprochene zu erkennen und das Unbekannte zu wissen, das gemeinhin als unser „sechster Sinn“ bezeichnet wird. Diese Dimension der Intuition findet auf einer metaphysische Ebene statt, weit entfernt von strukturiertem, logischen Denken.

Deshalb ist das mystische Gesicht der Intuition für uns so unbegreiflich. Es erstreckt sich weit über die Grenzen der Rationalität hinaus und ist mit den uns vertrauten Begriffen wie Erinnerung und persönlicher Erfahrung nicht mehr zu erklären. Nicht die Maßstäbe der Vernunft, sondern die eines vorbehaltlosen Glaubens sind die Basis der mystischen Ausprägung der Intuition. Diesen Aspekt der Intuition zu akzeptieren, wenn auch nicht ganz zu verstehen, ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, den ‚Mystiker in uns‘ zu erkennen.

Auf beide Arten, sowohl als Experte als auch als Mystiker, erweitert die Intuition unser Wissen und ist eine Quelle und ein Wegweiser für ethische und moralische Entscheidungen. Die Intuition ist sehr wertvoll, da sie das analytische Denken als vorherrschende Art des Wissenserwerbs ergänzt. Die Intuition erweitert unser verfügbares Wissen, indem sie es dorthin führt, wo Logik nicht möglich ist.

Gib Deiner Intuition mehr Raum

Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig davon überzeugen, ab jetzt viel öfter auf Deine Intuition zu hören. Wenn Du dies bereits tust, dann gratuliere ich Dir. Gehörst Du allerdings zu denjenigen, die eher skeptisch sind (wie die Mehrheit der Menschen besonders in westlichen Kulturen), denke darüber nach, deiner Intuition von jetzt an mehr Raum zu verschaffen. Vielleicht fragst Du Dich jetzt “Wie aber kann ich meiner Intuition mehr Raum geben?”. Hier ist es genau wie im Sport: indem Du trainierst. Dabei ist die wichtigst Trainingseinheit die Entspannung. Indem Du entspannst, stärkst Du das Vertrauen in Deine Intuition und als Ergebnis erhöht sich ihre Zuverlässigkeit. Du wirst merken: Sobald Du mit dem Training beginnst, zeigt sich von ganz allein dein in Dir vorhandenes Wissen. Du erhältst ganz automatisch den Schlüssel zu den Fragen, die möglicherweise bis jetzt unbeantwortet geblieben sind.

Wenn Entspannung die wichtigste Trainingseinheit ist, dann ist Abschalten von Zwang das wichtigste Trainingselement, denn Intuition lässt sich nicht befehligen. Hier ein paar Tipps, wie Du starten kannst:

  • Bewusstes Denken abschalten: jeglicher Zwang wie angestrengtes Grübeln oder Nachdenken sind der Feind unserer Intuition. Deshalb trainiere, an Nichts zu denken. Mit dieser einfachen Meditation, die Du wirklich zu jeder Zeit and jedem Ort anwenden kannst, gelingt das jedem ganz einfach. Keine Sorge: Keiner wird merken, dass Du meditierst.
  • Trainiere absichtsloses Handeln: Nimm Dir z.B. eine Stunde Zeit und lasse dich treiben. Gehe in einem Park spazieren und lasse deine Füße entscheiden, in welche Richtung du gehst – ganz ohne bestimmtes Ziel. Oder gehe auf einen Markt, stelle Dich vor einen Gemüsestand und lasse Deine Sinne Dir sagen, auf welches Gemüse oder Obst Du jetzt Appetit hast – ganz ohne Einkaufszettel. Stehe bei der Arbeit von Deinem Schreibtisch auf und gehe einfach durch das Gebäude – ganz ohne Ziel und Termindruck.
  • Lerne, neutral zu beobachten: Wenn Du z.B. in der Bahn sitz oder in einem Straßencafé, beginne, die Menschen und Dinge um Dich herum ganz neutral und vorurteilsfrei zu betrachten. Was tragen die Leute, welche Farbe haben die Sitze, wie sehen die Wolken am Himmel aus? Wichtig hierbei ist, völlig vorurteilslos zu bleiben und nicht zu werten.

Starte einfach mit solch ganz einfachen Übungen. Du wirst schnell merken, wie Deine Intuition aus der Deckdung kommt – und ganz nebenbei reduzierst Du immens Deinen Stress!

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