Stress mit Geld?

Stress mit Geld?

Es geht darum, Deinem Verstand eine schöne, wohltuende Alternative zu bieten, damit Geld nicht länger negativ gesehen wird, sondern als eine angenehme Erfahrung, zu der Du Dich geistig und emotional hingezogen fühlst.

Sprechen wir dieses Mal also über Geld. Warum? Natürlich in erster Linie, weil der Umgang mit Geld bei vielen Menschen mit Stress verbunden ist. Dabei müssen es nicht immer gleich handfeste Geldsorgen sein. Du magst sagen: “Ich habe genug Geld”. Aber auch das kann noch Stress verursachen, denn vielleicht musst Du jeden Monat genau rechnen, dass es bis zum nächsten Gehalt reicht.

Und wenn Du ehrlich bist, hast Du wirklich so viel Geld, dass Du Dir den Lebensstil leisten kannst, den Du wirklich gerne hättest und zusätzlich noch Geld verschenken kannst? Ja, Du hast richtig gelesen. Ich frage Dich nicht, ob Du genug Geld hast, sondern so viel, dass Du Dir um Geld überhaupt keine Sorgen zu machen brauchst? Solltest Du diese Frage klar mit Ja beantworten, kannst Du den folgenden Artikel getrost ignorieren.

Gehörst Du allerdings zu denjenigen Menschen, für die Geld in irgendeiner Form ein problembehaftetes Thema ist – und sei es nur aufgrund des lapidar geäußerten Wunsches „Ich hätte gerne mehr Geld…“, oder aber weil es für Dich einen wirklichen Grund zur Sorge gibt, da Du verschuldet bist – mag dieser Artikel hilfreich sein. Im Übrigen sollte es Dich wenig überraschen, dass Du damit zu der absoluten Mehrheit der Menschen gehörst.

Auch wenn ich Deine persönliche finanzielle Situation und Dein Verhältnis zu Geld nicht kenne, ist es mit Sicherheit für Dich hilfreich zu ergründen, wie Dein persönliches Verhältnis zu Geld aussieht und wie dies möglicherweise Deine momentane finanzielle Situation beeinflusst. So viel vorweg: Wie Du über Geld denkst, hat zu einem großen Teil damit zu tun, wie in Deiner Familie über Geld gedacht wurde.

Es geht in diesem Artikel daher nicht um weitere Spar-Tipps. Ganz im Gegenteil: Die Erkenntnis über Dein Verhältnis zu Geld wird Dir bei Deinem zukünftigen Umgang mit Geld helfen und garantiert einen positiven Effekt auf Deine finanzielle Situation haben. Immer noch skeptisch? Nimmer Dir einfach ein paar Minuten Zeit und lies, wie Du mit einfachen Übungen Klarheit über Deine Haltung zu Geld erlangst und damit Deine finanzielle Situation positiv beeinflussen kannst.

Warum ist unser Verhältnis zu Geld so negativ?

Bleiben wir zunächst allgemein: Wenn man im Internet zum Thema Geld und Stress recherchiert, stößt man meist auf Artikel, die die negativen Folgen von Geldsorgen auf die Psyche thematisieren. Nun ist es natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass Geldsorgen Stress verursachen und somit unser Reaktionsvermögen beeinflussen. Wie bei jedem anderen Stressfaktor auch können Geldsorgen dazu führen, dass wir überhastet und unüberlegt handeln, anstatt uns Zeit und Ruhe für langfristige Entscheidungen zu nehmen.

Worauf ich vielmehr hinaus möchte, ist dies: Allein die Fülle der Informationen zu Geld als Stressor und Verursacher von Ängsten und Problemen zeigt, wie negativ im allgemeinen unsere Haltung hinsichtlich Geld ist. Die Schlagwörter reichen von “Geld blockiert unser Denken”, “Geld als Ursache für unvernünftiges Handeln”, “Geldnöte und Verlustängste” bis hin zu “Geld ist gefährlich”, “Geld führt zu haltloser Verschwendung” oder “Geld fördert den Egoismus”.

Dieser letzte Punkt, die Verbindung zwischen Geld und Egoismus, zielt auf ein vermeintliches ethische Dilemma, das sich in folgender Aussage manifestiert: „Angesichts der großen Armut in der Welt ist es nicht in Ordnung, viel Geld zu besitzen.“ Interessanterweise gilt eine solche Verknüpfung zwischen Geldbesitz und schlechtem Gewissen nicht für andere Bereiche, z.B. die Bildung. Ich kennen keinen Menschen, dem es unangenehm ist, dass er wesentlich leichteren und besseren Zugang zu Bildung hat als die Menschen in vielen anderen Ländern der Welt. Bei Geld jedoch plagen uns oft Schuldgefühle. Die Frage ist allerdings: Genau wie man sich auf allen anderen Ebenen seines Lebens weiterentwickeln möchte, warum nicht auch in finanzieller Hinsicht?

Die verschiedenen Beziehungen zu Geld

Jeder Mensch hat eine andere Einstellung zu Geld. Die einen hegen eher ein partnerschaftliches Verhältnis zu Geld und verweise auf seine unterstützende Funktion, andere wiederum räumen Geld viel Macht ein und machen es allein verantwortlich für ihre momentane Lage, im positiven wie im negativen Sinne. Die Bandbreite der unterschiedlichen Haltungen zu Geld ist also groß, dennoch gibt es einige, die immer wieder auftauchen. Interessant dabei sind die Parallelen zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Vielleicht erkennst du Dich bei dem einen oder anderen Punkt wieder:

  • Geld als Bürde: „Geld ist kompliziert und belastend, weshalb ich mich nach Möglichkeit nicht damit auseinandersetzen möchte; es soll zwar vorhanden sein, wenn ich es brauche, aber ich möchte mich nicht darum kümmern.“ Stelle Dir vor, Du würdest Dich so in einer Beziehung zu einem Menschen verhalten: „Ich möchte, dass Du für mich da bist, wenn ich Dich brauche, aber ich möchte mich nicht um Dich kümmern.“ Wäre dies eine gute Basis für eine lange Beziehung?
  • Geld als Lebensretter: „Wenn ich endlich Geld habe, dann wird alles besser und alle meine Probleme sind gelöst.“ Geld ist nie die eigentliche Lösung für ein Problem. Wenn etwas im Leben nicht funktioniert, kann es sogar sein, dass Geld das Problem noch verstärkt. Jeder kennt die Geschichten von gescheiterten Lottogewinnern, deren Probleme mit dem Lottogewinn erst richtig losgingen.
  • Geld ist unwichtig und niveaulos: Diese Haltung der Überlegenheit ist oft bei Intellektuellen oder Künstlern anzutreffen. Nicht nur, dass sie Geld als unwichtig sehen, sondern sie verbinden mit Geld Oberflächlichkeit: „Geld ist unter meinem Niveau.“ Auch wenn man diese Einstellung auf eine zwischenmenschliche Beziehung übertragen würde, wäre das nicht sonderlich attraktiv. Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass Geld wahrscheinlich nicht erscheinen wird, wenn es als unwichtig angesehen wird.
  • Geld als Statussymbol: „Geld beweist, was man wert ist und welchen Status man hat.“ Dies ist die bedauernswerte Ansicht, dass Geldbesitz und der Wert eines Menschen miteinander korrelieren. Geld hat nichts mit dem Wert eines Menschen zu tun. Menschen, die ihr Selbstwertgefühl an Geld koppeln, hoffen vergeblich, dass die Anhäufung von Geld das Selbstwertgefühl hebt. Da Geld dies jedoch nicht zu können vermag, wird versucht, mehr und mehr Geld anzuhäufen: „Oh, dann war es noch nicht genug Geld und ich brauche mehr.“
  • Geld als Reizobjekt: Manche Menschen pflegen einen geradezu launischen Umgang mit Geld und ihr Verhalten gleicht dem eines pubertierenden Teenagers: einerseits fühlen sie sich zu Geld hingezogen und betonen die positive Bindung, andererseits verfluchen sie Geld als Grund allen Übels. Genau wie man das Hin und Her einer launischen Person nur eine Weile ertragen kann, ist diese Haltung keine Basis für eine auf lange Sicht gedeihliche Beziehung zu Geld.

Es gibt noch viele weitere Auffassungen davon, was Geld im Leben einer Person bedeutet, die hier nicht alle aufgeführt werden können. Geld ist und bleibt eben eine sehr persönliche Angelegenheit.

Wichtig ist allerdings noch zu erwähnen, dass wir neben unserer ganz individuellen Einstellung zu Geld fast alle in dem Glauben aufgewachsen sind, dass die Vermehrung von Geld untrennbar mit harter Arbeit verbunden ist. Die Wahrheit ist allerdings, dass es viele Menschen gibt, die hart arbeiten und trotzdem kein Geld besitzen und umgekehrt. Es sind genau solche Glaubenssätze wie „Nur wer hat arbeitet, kann viel Geld verdienen“, die Dich möglicherweise davon abhalten, finanzielle Fortschritte zu machen.

Du siehst also, es geht auch bei Geld in erster Linie darum, verinnerlichte limitierende Glaubenssätze zu identifizieren und zu ändern, um Deine finanzielle Situation zu verbessern.

Was ist ein Glaubenssatz?

Ein Glaubenssatz ist zunächst einmal ein Gefühl hinsichtlich eines Umstandes, bei dem Du Dir sehr sicher bist. Weil Du Dir so sicher bist, ist auch der Einfluss auf Deine Gefühlswelt, Dein Denken und Dein Handeln ungemein stark. Folglich wird der Glaubenssatz zu einer Gewohnheit, was Du selbst vielleicht nicht einmal bemerkst, bis Dich jemand darauf aufmerksam macht.

Du wurdest nicht mit Deinen Glaubenssätzen geboren, sondern entwickelst sie im Laufe Deines Lebens auf unterschiedliche Arte und Weise: durch persönliche Erfahrung, Beobachtung und Nachahmung Dir nahestehender Personen, kulturelle oder religiöse Vorbedingungen, Lernen oder signifikante emotionale Ereignisse. In den meisten Fällen sind es unsere Eltern, die unsere Überzeugungen in den ersten Lebensjahren beeinflussen. Diese Überzeugungen werden durch Wiederholen verstärkt bis sie ein Teil unserer Natur sind und wir unbewusst danach handeln.

Die von unseren Eltern übernommenen Glaubenssätzen sind deshalb so tief in uns verankert, weil oft bereits die ganze Familie über mehrere Generationen danach gelebt hat und der Glaubenssatz daher immer wieder bestätigt wurde. Unser Unterbewusstsein hat ihn deshalb als existentiell abgespeichert, so dass uns alles stresst, was gegen diesen Glaubenssatz läuft. Je stärker der dabei der involvierte Stress ist, desto fester ist der Glaubenssatz in uns verankert.

Positive und negative Glaubenssätze

Sehr hilfreich ist es natürlich, wenn es sich bei den Glaubenssätzen um positive, zielführende Affirmationen handelt, die einen wichtigen Beitrag zu Deinem persönlichen Erfolg, Deiner Zufriedenheit und Deinem Selbstbewusstsein leisten. Sollte zum Beispiel in Deiner Familie die Ansicht vorherrschen, dass jeder Mensch über alle Möglichkeiten und Fähigkeiten verfügt, um sein Leben erfolgreich zu gestalten, wirst Du mit Sicherheit in diesem Bereich eine sehr optimistische und positive Einstellung entwickelt haben. Ein anderes Beispiel wäre Geld. Hast Du von Klein auf gehört, dass Geld viel Gutes bewirken kann, wirst Du hinsichtlich Geld wahrscheinlich eher positiv eingestellt sein.

Problematisch wird es allerdings, wenn Du Glaubenssätze verinnerlicht hast, die Dich in essentiellen Lebensbereichen einschränken. Solltest Du in irgendeinem Bereich Deines Lebens nicht weiterkommen, stecken dahinter meist einschränkende oder destruktive Glaubenssätze. Sie sind die Verursacher von negativen Emotionen wie Scham, mangelndes Selbstwertgefühl, Angst, Stress – oder eben auch von einer negativen Einstellung hinsichtlich Geld und Wohlstand.

Geld und Glaubenssätze

„Geld kann viel Gutes bewirken“ oder „Geld ist der Grund allen Übels“ – welche dieser Aussagen hast Du von klein auf öfters gehört? Sollte es die erste sein, kann es gut sein, dass Du eine positive Einstellung hinsichtlich Geld entwickelt hast. Bist Du allerdings mehr mit der zweiten Aussage aufgewachsen, kann es gut sein, dass Dein Verhältnis zu Geld angespannt ist.

Jeder von uns kennt diese oder ähnliche Glaubenssätze: „Geld verpflichtet“, „Geld wächst nicht auf Bäumen“ oder auch „Geld verdirbt den Charakter“. Selbst im ersten Moment positiv formulierte Aussagen wie „Die besten Dinge im Leben sind frei“ tragen dazu bei, dass wir ein verkrampftes Verhältnis zu Geld entwickeln. Ich beispielsweise wuchs in dem Glauben auf, dass Geld eine knappe Ressource sei, zu der nur einige wenige Leute Zugang haben, mich selbstverständlich nicht eingeschlossen. „Menschen mit Geld? Das sind die anderen, das bin nicht ich“, so die verinnerlichte Meinung.

Wenn auch Du solche limitierenden Glaubenssätze hinsichtlich Geld hast, dann haben diese dazu geführt, dass Du unbewusst Schmerz empfindest bei dem Gedanken, Geld zu besitzen. Kein Geld zu haben hat bis jetzt möglicherweise auch wunderbar funktioniert und Dir vielleicht sogar ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Wohingegen der Besitz von Geld das risikobehaftete Unbekannte ist. Du weißt nicht, wie es ist, mehr Geld zu besitzen und wie Du Dich verhalten würdest. Es kann sogar sein, dass Du Angst empfindest und denkst: „Meine Familie und Freunde werden mich meiden, wenn ich plötzlich mehr Geld habe.“ Solche Gedanken sind auch nicht völlig unbegründet, weshalb es momentan einfacher für Dich ist, an dem Punkt zu bleiben, wo Du jetzt bist. Der Status Quo ist Dir bekannt und Du fühlst Dich sicher. Allerdings ist es hinsichtlich Deiner finanziellen Situation genau wie mit allen Bereichen in Deinem Leben, in denen Du Dich weiterentwickeln möchtest: Solange Du der Veränderung aus dem Weg gehst, wird auch der Fortschritt auf sich warten lassen.

Vielleicht sagt Du Dir an dieser Stelle: „Aber ich mag doch Geld und habe auch gar kein Problem mit Geld.“ Die Frage ist allerdings, ob diese Einstellung auch in Deinem Unterbewusstsein abgespeichert ist. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Stark internalisierte Glaubenssätze, positive wie negative, sind in Deinem Unterbewusstsein verankert. Befänden sie sich auf der rationalen Bewusstseinsebene, würdest Du sie einfach auflösen können. Bewusst stufst Du Dein Verhältnis zu Geld möglicherweise als entspannt und positiv ein, aber unbewusst bedeutet Geld eher Risiko und Gefahr. In dem Fall wird Dich Dein Unterbewusstsein daran hindern, mehr Geld zu erwerben. Du legst immer wieder das gleiche destruktive Verhalten an den Tag, obwohl Du unter Umständen sogar weißt, dass dieses Verhalten kontraproduktiv ist.

Diesen Kreislauf kannst Du nur durchbrechen, idem Du Deine alten limitierenden Glaubenssätze durch neue, positive ersetzt. Es ist wie das Überschreiben alter Software. Wie aber funktioniert das? Jeder Mensch hat den Drang, sich von Schmerz und Leid wegzubewegen hin zu Freude und Vergnügen. Wenn Du es schaffst, den alten Glaubenssatz mit Schmerz zu verknüpfen und ihn direkt im Anschluss durch einen neuen, positiven Glaubenssatz zu ersetzen, mit dem Du Freude und Vergnügen verbindest, bist Du auf dem richtigen Weg. Es geht darum, Deinem Verstand eine schöne, wohltuende Alternative zu bieten, damit Geld nicht länger negativ gesehen wird, sondern als eine angenehme Erfahrung, zu der Du Dich geistig und emotional hingezogen fühlst.

Finde heraus, wie Deine Beziehung zu Geld ist

Um zu erkennen, ob in Deinem Unterbewusstsein limitierende Glaubenssätze verankert sind, die Dich von Deinen finanziellen Zielen abhalten, gibt es einfache, aber sehr wirkungsvolle Übungen. Im folgenden stelle ich Dir einen Prozess in fünf Schritten vor, den Du gleich umsetzen kannst.

Es kann sein, dass Du während der Durchführung der Übung Widerstände erfährst, das ist sogar sehr wahrscheinlich. Plötzlich fühlst Du Dich dämlich, stellst alles in Frage, wirst müde und möchtest Dich mit ganz anderen Dingen beschäftigen. Um einer solchen Selbstsabotage zu widerstehen, ist es sinnvoll, die Widerstände und die damit einhergehenden Gefühle genau aufzuschreiben (z.B. Ärger, Wut, Traurigkeit usw.).

Übung in fünf Schritten

Schritt 1 – Brainstorming: Was assoziierst Du mit dem Wort Geld?

Nimm ein Blatt Papier und schreibe innerhalb von zwei Minuten alles auf, was Dir zum Thema Geld einfällt. Intellektualisiere diesen Prozess nicht, sondern bringe Deine Gedanken ganz spontan zu Blatt.

Was für Gedanken sind Dir in den Sinn gekommen? Dies können positive oder negative sein. Wenn es negative sind, hast Du vielleicht bereits jetzt eine Idee davon, welches Problem zwischen Dir und Geld besteht. Aber auch bei positiven Vorstellungen wie beispielsweise „Geld bedeutet Freiheit“ ist die Frage, ob dies Deine rationale Wunschvorstellung ist, oder eine tatsächlich im Unterbewusstsein verankerte Überzeugung. Klarer wird dies im folgenden zweiten Schritt.

Schritt 2 – Erinnern: Was hast du bist jetzt über Geld gehört?

Jetzt geht es darum herauszufinden, wie Geschichten, die Du als junger Mensch immer wieder gehört hast, Dein Verhältnis zu Geld beeinflusst haben. Wenn Du Dir darüber klar geworden bist, weißt Du, ob es sich möglicherweise um limitierende Glaubenssätze handelt. Schreibe nun innerhalb von zwei Minuten alles auf, was Du immer wieder zum Thema Geld gehört hast.

An welche Glaubenssätze konntest Du Dich erinnern? Sind sie eher positiv oder negativ? Deckt sich das Ergebnis mit dem aus der vorangegangenen Brainstorming-Übung oder gibt es eventuell eine Diskrepanz? Das ist völlig normal: Deine Ratio mag Dir beispielsweise sagen, dass Geld wichtig und gut ist, aber im Unterbewusstsein ist es als risikobehaftet, bedrohlich oder aber unwichtig abgespeichert.

Dieser zweite Prozessschritt, in dem Du Dir über Dein derzeitiges Verhältnis zu Geld bewusst wirst, ist entscheidend, um Deine Reise hin zu Deinen Zielen starten zu können. Solltest Du an dieser Stelle etwas verwirrt sein, möchte ich Dich zusätzlich zu einer alternativen Übung einladen, die Dir ebenfalls schnell Klarheit über dein Verhältnis zu Geld gibt: die Übung Dein Date mit Geld.

Exkurs: Dein Date mit Geld

Vorbereitung:

Für diese Übung benötigst Du drei Stühle, von denen sich zwei direkt gegenüber stehen und der dritte dazwischen auf die beiden anderen gerichtet. Auf den einen Stuhl, der dem anderen direkt gegenübersteht, setzt Du Dich (Position 1). Der gegenüberstehende Stuhl ist der Stuhl, auf dem das Geld sitzt (Position 2). Und der dritte Stuhl ist der einer neutralen Person (Position 3). Du benötigst weder richtiges Geld noch eine weitere Person für die Übung. Das Geld stellst Du Dir vor und Du selbst wirst später in die neutrale Position wechseln.

Ablauf:

Sobald Du auf Position 1 sitzt, schaue direkt gegenüber zum Geld. Spüre in Dich hinein, wie es ist, direkt dem Geld gegenüber zu sitzen. Welche Energie und welches Verhalten kommen vom Geld zu Dir? Was sagst Du zum Geld und was antwortet es Dir? Fühlst Du eine positive, einladende Reaktion oder ist das Geld weit weg, wirkt uninteressiert und unerreichbar?

Sobald Du Dir über Deine Gefühle klar geworden bist, stehe auf und wechsele in die Position des Geldes (Position 2). Wie fühlt es sich an, in der Position des Geldes zu sein und welche Energie und welches Verhalten kommen von der Person in Position 1 hinüber zum Geld? Auch hier: Ist es eine ansprechende und einladende Haltung oder eher abweisend-distanziert? Welche weiteren Gefühle kannst Du feststellen (z.B. Freude, Neutralität, Nervosität, Anspannung)?

Anschließend wechselst Du in die dritte, neutrale Position und beobachtest, welche Energie zwischen der Person in Position 1 und dem Geld in Position 2 fließt und wie die beiden Positionen sich zueinander verhalten.

Mit den Erkenntnissen aus den vorangegangenen Schritten setzt Du Dich zum Schluss zurück auf Deinen Stuhl in Position 1. Höre in Dich hinein, ob sich Deine Haltung und Deine Energie zum Geld geändert hat. Ist es möglicherweise etwas entspannter, oder spürst Du noch immer die gleiche Energie? Hier können die Erfahrungen sehr unterschiedlich sein. Manchmal braucht eine Veränderung etwas Zeit; akzeptiere dies und wiederhole die Übung zu einem anderen Zeitpunkt.

Diese einfache Übung ist ein wunderbares Mittel, um herauszubekommen, welche Haltung man momentan zu Geld hat. Diese kann sich natürlich im Laufe der Zeit ändern, insbesondere wenn man daran arbeitet. Deshalb ist es ratsam, die Übung immer wieder einmal zu wiederholen und sich seiner Gefühle hinsichtlich Geld bewusst zu werden.

Dein Date mit Geld

Klicke hier, um das Video zu der Übung zu sehen. Erfahre in diesem Video, wie Du schnell herausfindest, wie Dein derzeitiges Verhältnis zu Geld ist.

Deine Beziehung zu Geld – Fortsetzung

Nachdem Du Dir über Dein derzeitiges Verhältnis zu Geld Klarheit verschafft hast, setzen wir den Prozess über Deine Beziehung zu Geld fort.

Schritt 3 – Kosten: Was hat Dich Dein angespanntes Verhältnis bis jetzt in Deinem Leben gekostet und welche Schmerzen sind damit verbunden?

Bei dieser Frage ist es wichtig, dass Du ganz ehrlich zu Dir selbst bist und die unterschiedlichen Bereiche Deines Lebens berücksichtigst. Die Kosten beziehen sich in erster Linie nicht auf den finanziellen Aufwand, sondern auf gravierendere emotionale Einflussfaktoren wie z.B. die Angst, den Beruf zu wechseln oder sich selbständig zu machen, obwohl Du mit Deiner momentanen beruflichen Situation unzufrieden bist. Ich habe beispielsweise Freunde, die nicht aus ihrer momentanen Wohnung ausziehen wollen, nur weil die Miete günstig ist, obwohl sie die Umgebung nicht mögen und sich total unwohl fühlen. Oder wie sieht es mit Reisen aus, die Du gerne unternehmen würdest, aber aus Geldgründen immer wieder verschiebst? Dabei geht es nicht nur um die aufgeschobene Reise an sich, sondern insbesondere um die unzähligen neuen Eindrücke und möglicherweise wegweisenden Bekanntschaften, die Du verpasst.

Schreibe alles so genau auf wie möglich. Auch wenn es schwer fällt, aber es ist notwendig, dass Du den Schmerz spürst, der mit den verpassten Gelegenheiten verbunden ist.

Schritt 4 – Erwartungen und Ziele: In diesem Schritt geht es um Deine persönlichen Ziele, die Du mit Geld verbindest.

Die Menge an Geld, die Du haben möchtest, ist relativ. Jeder Mensch hat diesbezüglich andere Vorstellungen. Es geht also in erster Linie nicht um das Geld an sich, sondern um Deine individuellen Ziele und Träume. Die zentralen Fragen sind: Was erwartest Du von Geld? Was möchtest Du in Deinem Leben erreichen in Bezug auf Geld?

Um Dich auf Deine Ziele, die Du mit Geld verbindest, hinbewegen zu können, müssen diese klar formuliert werden. Bei Deinen Notizen kannst Du Dich von folgenden Fragen leiten lassen:

  • Wie wirst Du wissen, wann Du Dein Ziel hinsichtlich Geld erreicht hast?
  • Was sind spezifische Merkmale oder reale Ereignisse, die Dich wissen lassen, dass Du Dein Ziel erreicht hast?
  • Wo, wann und mit wem möchtest du es erreichen?
  • Wie wird sich das auf die wichtigen Menschen in Deinem Leben auswirken – sowohl positiv als auch negativ?
  • Was sind die körperlichen Empfindungen, die mit diesen emotionalen Zuständen einhergehen?
  • Und: Welche Dinge möchtest Du am liebsten nicht mehr erleben, wenn Du Geld hast?

Warum ist dieser Schritt so wichtig? Jeden Tag prasseln Milliarden von Informationen auf Dich ein, die Dein Gehirn nach bestimmten Kriterien filtert. Verantwortlich dafür ist das Retikuläre Aktivierungs-System (RAS). Das RAS selektiert die riesige Datenflut basierend auf Deinen Glaubenssätzen und darauf, wie lebenswichtig eine Information ist, wie stark ihr emotionaler Gehalt oder wie neuwertig sie ist. Das bedeutet, wenn Du Dir Klarheit über Deine Ziele und die damit verbundenen Finanzen verschafft hast, wird Dein Gehirn nach Möglichkeiten suchen, Dich Deinen Zielen näher zu bringen.

Schritt 5 – Ablösung des alten, limitierenden Glaubenssatz durch einen neuen, positive Glaubenssatz. 

Dieser Schritt ist von zentraler Bedeutung. Der Prozess ist nur dann erfolgreich, wenn Du Dich von den negativen, limitierenden Glaubenssätzen nicht nur trennst, sondern diese gleichzeitig durch starke, positive Überzeugungen ersetzt. Ansonsten läufst Du Gefahr, die entstandene Leere mit neuen negativen Glaubenssätzen zu füllen.

Nimm dafür Deine Notizen aus den Übungsschritten 1 und 2 zur Hand. Jede negative Formulierung hinsichtlich Geld formulierst Du in eine positive, optimistische Aussage um. Hier ist etwas Kreativität gefordert. Steht dort beispielsweise: „Geld ist der Grund allen Übels“, könnte die positive Aussage lauten: „Geld ist nur dann der Grund für Übel, wenn es in falsche Hände gerät. Für mich ist Geld ein Werkzeug, mit dem ich viel Gutes tun kann.“ Ein anderes Beispiel könnte folgendes sein: Die Aussage „Geld wächst nicht auf Bäumen“ könnte folgendermaßen angepasst werden „Ich verfüge über alle notwendigen Fähigkeiten, um Geld auf meinen Baum des Lebens wachsen zu lassen.“

Visualisiere Deine finanziellen Ziele

Wenn Du mit der Umformulierung der Glaubenssätze durch bist, möchte ich Dich zu einer Visualisierung einladen.

Schließe dazu die Augen und stelle Dir eine Situation in der Zukunft vor, in der Du Dein Ziel erreicht hast, Du mit den neuen positiven Glaubenssätzen lebst und die Dich positiv stimmt. Das könnte beispielsweise sein, dass Du Deinen eigenen Laden eröffnet hast, in dem sich viele Kunden befinden. Du bietest Deinen Service an, die Menschen sind glücklich und zufrieden und bezahlen gerne. Du hast überhaupt kein Problem damit, das Geld entgegenzunehmen. Beim Bezahlvorgang sind alle Beteiligten entspannt und lächeln.

Lasse die Bilder vor Deinem geistigen Auge vorbeiziehen. Immer wieder. Das positive Gefühl, was Du dabei hast, breitet sich langsam in Deinem ganzen Körper aus. Erlaube Dir, das schöne, angenehme Gefühl nicht nur zu spüren, sondern auch zu sehen und zu hören.

Öffne nun die Augen und beginne zu lachen. Ja, richtig lachen. Nimm einen Spiegel zur Hand und schaue, wie Dich Dein Selbstbildnis fröhlich anlacht. Erlaube Dir, Dich richtig glücklich zu fühlen.

Gratulation, Du hast erfolgreich negative, limitierende Glaubenssätze hinsichtlich Geld durch positive, fortschrittliche Glaubenssätze ersetzt. Damit hast Du nun ein solides Fundament, um Dich finanziell weiterzuentwickeln und die damit verbundenen Ziele zu erreichen.

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Stressbewältigung