Warum Du Dir Selbst Verzeihen Solltest

Warum Du Dir Selbst Verzeihen Solltest

Anderen Menschen zu vergeben gehört zu den schwierigeren Dingen im Leben. Allerdings ist es für die meisten von uns noch schwieriger, sich selbst zu verzeihen. Viel bequemer ist es, über Jahre an in der Vergangenheit begangenen Fehlern festzuhalten oder verpassten Gelegenheiten nachzutrauern; manchmal tun wir das sogar unser ganzes Leben lang. Diese negativen Gedanken führen oftmals zu Ärger und Bitterkeit und beeinträchtigen das Selbstbewusstsein und die Beziehungen zu anderen.

Die Fähigkeit, sich selbst zu vergeben, ist für ein glückliches, zufriedenes Leben von elementarer Bedeutung. Dabei sind die Anforderungen für jedem Menschen individuell. Um Dir selbst vergeben zu können, ist es zunächst wichtig zu verstehen, warum Selbstvergebung so schwierig ist.

Vergebung kommt aus Liebe

Jemanden zu vergeben ist so viel einfacher, wenn man die Person liebt. Wenn Du also Schwierigkeiten hast, Dir selbst zu vergeben, kann es sein, dass dies auf mangelnde Selbstliebe zurückzuführen ist. Dich selbst lieben zu lernen und Dich selbst liebevoll zu behandeln, ist nicht immer einfach. Insbesondere wenn die Dinge nicht so laufen, wie Du es Dir vorgestellt hast. Vergebung beginnt aber genau in diesen Situationen: Wenn Du eine vertrauensvolle Beziehung zu Dir selbst hast und lernst, Deine Unvollkommenheiten zu akzeptieren.

In Fällen, in denen Du mit anderen Menschen zu tun hast, die Dir Unrecht getan haben und denen Du nicht verzeihen kannst, besteht die Möglichkeit, diesen Menschen aus dem Weg zu gehen. Zugegeben ist dieser Schritt nicht immer so einfach wie es sich anhört, aber immerhin hast Du die Wahl, auf Distanz zu gehen. Wenn allerdings Du selbst die Person bist, der Du vergeben musst, ist die Sache aus naheliegenden Gründen nicht so einfach. Deshalb besteht der erste Schritt zur Selbstvergebung darin, zu lernen, Dich selbst zu lieben und zu akzeptieren.

Dein Gehirn macht es Dir schwer, zu vergessen – und zu vergeben

Leider ist unser Gehirn sehr nachtragend: Um Dich zu schützen, speichert es die Situationen, in denen Du einer anderen Person oder Dir selbst etwas angetan hast, was zu Stress geführt hat. In der Regel bedauerst Du Dein Verhalten und entwickelst Schuldgefühle. Allerdings führen diese Gefühle zu einschränkenden Überzeugungen, die Dein Vertrauen in Deine Fähigkeiten und Entscheidungen verändern können.

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, musst Du Dich mit den ursprünglichen Gefühlen auseinandersetzen, die mit Deinen in der Vergangenheit begangenen Fehlern verbunden sind. Erst wenn Du den Ärger, die Trauer und die Schuld loslässt, kannst Du Dir endlich selbst vergeben.

Betrachte Fehler als Lernerfahrungen

Die Grundlage für Vergebung ist also Dein Umgang mit Fehlern. Anstatt zu versuchen, Fehler in jedem Fall zu vermeiden, ist es wesentlich vorteilhafter, Fehler als Lernerfahrung zu betrachten. Fehler sind in der Tat eine der wichtigsten Voraussetzungen für Deinen persönlichen Fortschritt. Das Vermeiden von Fehlern hindert Dich daran, aus Fehlern zu lernen und richtige Entscheidungen in der Zukunft zu treffen.

Ein wesentlicher Teil des Selbstverzeihens besteht daher darin, zunächst zu akzeptieren, dass Du einen Fehler gemacht hast, und anschliessend die Situation aus der Sicht eines Lernenden zu betrachten. Die zentrale Frage bei einem Fehltritt ist deshalb: Was hast Du aus dieser Erfahrung gelernt und wie wirst Du die neuen Erkenntnisse in der Zukunft nutzten?

Vergebung bedeutet Loslassen

Das Problem der Vergebung besteht in ihrem starken Bezug zur Vergangenheit. Jedes Ereignis in unserem Leben – positiver wie negativer Natur – wird zu einem Teil unserer Identität. Deshalb ist es so schwierig, sich innerlich von den in der Vergangenheit begangenen Fehlern zu verabschieden. Für Dein Unterbewusstsein beutetet dieser Versuch, dass Du Dich von einem Teil Deiner Persönlichkeit trennst, was es in Alarmbereitschaft setzt.

Durch Fehler verursachte Emotionen wie Bedauern oder Schuldgefühle prägen sich stark ein, bis sie einen wichtigen Stellenwert in unserer Gedankenwelt eingenommen haben. Sie haben sich verselbständig und sind in unseren Gedanken wichtig geworden. Wir können uns nur schwer vorstellen, wie unser Leben ohne sie aussehen würde.

Wie kannst Du diesem Dilemma aus verinnerlichten Fehlern entfliehen? Der Schlüssel liegt darin, zu akzeptieren, dass Du in jener Situation, in der Du falsch gehandelt hast, das Beste getan hast, was Du zum damaligen Zeitpunkt tun konntest. Aber jetzt weißt Du es besser, weshalb Du versuchen kannst, nicht dieselben Fehler zu begehen. Wenn Du es schaffst, Dein Verhalten in der Vergangenheit klar zu benennen und zu akzeptieren, kannst Du gleichzeitig bestimmen, ob und wie stark dieses Verhalten Dein gegenwärtiges Handeln bestimmt. Du gewinnst die Kontrolle über Deine Gefühle und Dein Verhalten und kannst Dich selbst als heutige Person akzeptieren.

Vergebung kann schwierig sein, vor allem wenn Du Dir selbst vergeben möchtest. Sobald Du allerdings beginnst zu verstehen, warum es Dir so schwer fällt, Dir zu vergeben, kannst Du zur Ruhe kommen und Deine früheren Fehler loslassen.

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Stressbewältigung

Von Hilflosigkeit zu Stärke

Als Baby nach der Geburt sind wir vollkommen abhängig von anderen Menschen. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit bleibt bestehen, bis wir anfangen zu lernen, für uns selbst zu sorgen und uns um unsere eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Aber selbst als Erwachsene, wenn wir in der Lage sind, die Grundbedürfnisse des Lebens zu befriedigen, geraten wir in Situationen, in denen wir uns nicht zu helfen wissen. Wir verlieren das Vertrauen, Probleme eigenständig lösen zu können.

Falls Du ein anhaltendes Gefühl der Hilflosigkeit verspürst, ist es an der Zeit, Veränderungen in Deinem Leben vorzunehmen, die Dich dabei unterstützen, die notwendige Stärke und Widerstandskraft zu entwickeln, um jede Herausforderung meistern zu können.

Der Prozess, Dich aus Deiner Hilflosigkeit zu befreien und gleichzeitig Stärke und Widerstandskraft zu entfalten, ist ein hervorragendes persönliches Entwicklungsziel, bei dem Du schrittweise mehr Selbstsicherheit gewinnst und anfängst, Dich selbst besser zu verstehen und zu lieben. Die wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Veränderungsprozess sind Verantwortung für die eigenen Gedanken und Handlungen sowie Entschlossenheit und Geduld bei der Durchführung und Zielsetzung.

Warum fühlen wir uns hoffnungslos und hilflos?

Solltest Du in gewissen Lebensbereichen ein ausgeprägtes Gefühl der Hilflosigkeit erfahren, ist es sehr wahrscheinlich, dass Du die mit diesem Gefühl verbundenen Glaubenssätze und das entsprechende Verhalten bereits in frühen Lebensjahren verinnerlicht hast. Durch Wiederholungen in Laufe Deines Lebens wurde daraus ein persönliches Dogma, welches Dein derzeitiges Denken und Handeln massiv bestimmt.

Zusätzlich fördern Menschen in Deiner Umgebung wie Freunde, Partner und Familienmitglieder, die um Dein Wohlergehen besorgt sind, die Aufrechterhaltung Deiner Hilflosigkeit. Sie schenken Dir die ersehnte Aufmerksamkeit und nehmen Dir die Verantwortung für Dinge und Entscheidungen ab, die Du mit der richtigen Motivation sehr wohl selbst treffen könntest.

Im Grunde genommen handelt es sich um eine Art konditionierte Hilflosigkeit, bei der Du Dich auf die Urteile und Unterstützung anderer verlässt, indem Du behauptest, die Verantwortung nicht selbst übernehmen zu können. Wenn Du allerdings fortwährend die Ausrede bemühst, bei gewissen Dinge immer auf die Unterstützung anderer angewiesen zu sein und Dir nicht selbst helfen zu können, bleibst Du in dem Kreislauf der Hilflosigkeit stecken. Und diese Gewohnheit sollte geändert werden.

Der erste Schritt, um Dich aus diesem Kreislauf zu befreien, besteht darin, die Gewohnheiten zu erkennen und sich anschließend entschlossen darum zu bemühen, diese durch positive Maßnahmen zu überwinden. Die folgenden drei Verhaltensweisen sind dabei essentiell:

Fange im Kleinen an

Nimm Dir zunächst die kleinen Fälle vor, bei denen Du Unsicherheit und Hilflosigkeit spürst. Lasse Dich dabei von folgender Frage leiten: Was kannst Du heute tun, um Deine Situation zu verbessern? Identifiziere kleine, tägliche Schritte, die hilfreich sind und zur Lösung des Problems beitragen. Wenn Du es schaffst, ein bestimmtes Problem zu lösen – und sei es noch so klein – trainierst Du Deinen Geist auf lösungsorientiertes Verhalten und wirst nach und nach auch bei größeren Problemen Fortschritte erzielen.

Verlasse Dich nicht auf andere Menschen

Auch wenn es drastisch klingt, aber Du benötigst kein Mitgefühl von anderen. Was Du brauchst, ist selbstbestimmtes Handeln! Anstatt Dich darum zu sorgen, ob andere bereit sind, Dich zu unterstützen, konzentriere Dich auf Deine eigenen Gedanken und Handlungen. Stelle Dir vor, wie gut Du Dich fühlen wirst, wenn Du selbst etwas erreichst. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Sage Nein, wenn andere Dir Hilfe anbieten. Es geht jetzt um Dich und Deine Aktionsfähigkeit; der wichtigste Schritt ist, dass Du täglich übst, Deinen Entschluss zur Veränderung hin zu mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung in die Tat umzusetzen.

Übernimm Verantwortung

Achte darauf, wie Du zu Dir selbst sprichst und was Du denkst. Du kannst externe Einflüsse oftmals nicht ändern. Allerdings hast Du die Wahl, wie Du auf bestimmte Situationen und andere Menschen reagierst. Nur Du selbst kannst entscheiden, ob Du in stressigen Situationen außer Kontrolle gerätst oder Ruhe bewahrst. Es ist also an der Zeit, Verantwortung für Deine Gedanken und Entscheidungen zu übernehmen. Damit gewinnst Du die Kontrolle über Dein Leben und kannst es selbständig in eine Richtung lenken, die Dir mehr Glück, Zufriedenheit und Freude bringt.

Warum du dir selbst verzeihen solltest

Erfahre in diesem kurzen Video, warum und wie Du Dir selbst verzeihen kannst.