Bist Du noch in der Komfortzone oder schon in der Mutzone?

Bist Du noch in der Komfortzone oder schon in der Mutzone?

Jeder Mensch hat eine andere Vorstellung davon, was eine Komfortzone ist. Einige Leute denken, dass man sich immer wohl fühlen sollte, während andere glauben, dass Sie einen wichtigen Teil des Lebens verpassen, wenn sie ein permanentes Wohlgefühl spüren.

Natürlich ist es sehr erstrebenswert, sich möglichst oft wohl zu fühlen. Allerdings gibt es wichtige Vorteile, wenn man es wagt, sich regelmässig außerhalb seiner Komfortzone zu bewegen. Genau diese Vorteile wollen wir in diesem Artikel diskutieren. Soviel vorweg: Persönlicher und beruflicher Fortschritt ist ohne das Verlassen der Komfortzone schlichtweg nicht möglich. Deshalb werde ich Dir in diesem Artikel Möglichkeiten vorschlagen, wie Du am effektivsten Deine Komfortzone verlässt, um für Dich den grösstmöglichen Nutzen aus Deinem mutigen Schritt zu ziehen. Starten wir jedoch mit einer kurzen Einführung, was eine Komfortzone ist und warum wir sie überhaupt einrichten.

Was ist die Komfortzone?

Es gibt die unterschiedlichsten Definitionen dafür, was eine Komfortzone ist. Um es kurz und einfach zu halten: Unsere Komfortzone besteht aus unterschiedlichen Faktoren, die alle eines gemeinsam haben: Sie vermitteln uns ein Gefühl von Vertrautheit und wir können ruhig, routiniert und kompetent agieren. Unsere Handlungen innerhalb unserer Komfortzonen umfassen Aufgaben, die uns bekannt sind und unseren Interessen aus den verschiedensten Bereichen wie Musik, Filme, Literatur, Hobbys u.a. entsprechen. Die menschlichen Beziehungen in unserer Komfortzone sind geprägt von Geborgenheit und Vertrauen.

Deshalb wäre es zu einfach, die Komfortzone ausschliesslich kritisch zu betrachten. Jeder Mensch hat seine Komfortzone und es ist vollkommen in Ordnung, die meiste Zeit in seiner Komfortzone zu verbringen. Vorausgesetzt Du hast die Möglichkeit und den Mut, Deine Komfortzone zu verlassen, wenn es für Deine Weiterentwicklung erforderlich ist.

Betrachte Deine Komfortzone wie ein Haus, in dem Du viel Zeit verbringst. Du schläfst und isst dort, aber von Zeit zu Zeit musst Du Dein Zuhause verlassen, um Dinge zu erledigen. Manchmal nimmst Du Dir etwas Zeit in Deinem Haus, um Dich zu entspannen. Aber Du möchtest nie Dein ganzes Leben darin verbringen, und wenn jemand an der Tür klingelt, gehst Du wahrscheinlich hin und öffnest sie.

Warum Du Deine Komfortzone manchmal verlassen solltest

Wie wir noch später sehen werden kann das Verlassen der Komfortzone aufregend, interessant, lustig und lohnenswert sein. Denn viele Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung liegen außerhalb Deiner Komfortzone.

Um von diesen Vorteilen profitieren zu können, ist es unabdingbar, dass Du zeitweise Deine Komfortzone verlässt, um neue Erfahrungen zu sammeln, notwendige Fähigkeiten zu erlernen und fortwährend Deine Kompetenzen zu erweitern. Leider unternehmen nur wenige Menschen den Versuch, zeitweise außerhalb ihrer Komfortzone zu leben. Die Komfortzone ist ein wichtiger, Dir vertrauter Raum, an dem Du Deine erworbenen Fähigkeiten einsetzen kannst. Sie ist auch ein Ort der Ruhe, an dem Du Dich nach einem Ausflug außerhalb der Komfortzone entspannen und aufladen kannst.

Dies gilt insbesondere dann, wenn das Verlassen der Komfortzone nicht so läuft wie geplant. Denn eines is klar: Der Schritt raus aus Deiner Komfortzone bedeutet auch Stress; insbesondere dann, wenn das Erlebte eine große Herausforderung darstellt. Die anschließende Rückkehr in Deine Komfortzone wird Dich allerdings schnell wieder aufbauen, denn in der gewohnten Umgebung findest Du Ruhe und Zeit, neue Energie zu tanken.

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Wie richten wir unsere Komfortzone ein?

Wir beginnen bereits in jungen Jahren, uns unsere Komfortzone einzurichten, idem wir unsere Grenzen austesten. Wir lernen, was wir dürfen und was wir nicht dürfen, meist von den uns nahestehenden Menschen wie Eltern und Geschwistern. Diese frühen Erfahrungen sind die Basis unserer Glaubenssätze und gleichzeitig die Grenzen unserer Komfortzone, die uns in frühen Lebensjahren Sicherheit geben. Durch Wiederholung prägen sie sich im Laufe der Zeit stark in unser Gedächtnis ein. Einige dieser Glaubenssätze sind allerdings mit fortschreitendem Lebensalter nicht mehr praktikabel und behindern unsere persönliche Entwicklung.

Das Gefühl von Unbehagen oder gar Angst, das wir bei gewissen Dingen spüren, entspringt oftmals den Erfahrungen, die wir in jungen Jahren gemacht haben. Peinliche oder traumatische Erlebnisse in diesen Lebensphasen können dazu führen, dass wir uns nicht trauen, als Erwachsene neue Dinge auszuprobieren. Allerdings machen wir auch im Erwachsenenalter nicht Halt davor, neue Grenzen zu ziehen, die genauso prägend sein können und unser heutiges Verhalten stark beeinflussen. Das können die unterschiedlichsten Situationen aus dem privaten oder beruflichen Bereich sein: ein Unfall, bei dem Du verletzt wurdest; eine falsche Investition, die Dich viel Geld gekostet hat; ein unpassender Job, bei dem Du unter- oder überfordert bist oder aber eine Beziehung, die Dich emotional verletzt.

Das Erkennen, was genau unsere Ängste und Hemmungen verursacht, ist ein wichtiger Schritt, solche negativen Gefühle zu überwinden. Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um als Erwachsener unsere Komfortzone verlassen zu können. Manchmal ist es einfach, die Ursachen für unser Unbehagen zu finden, während es andere Male schwieriger ist und wir möglicherweise die Hilfe einer anderen Person oder eines Therapeuten benötigen, um uns mit den Ursachen auseinandersetzen zu können.

Was passiert, wenn wir zu viel Zeit in unseren Komfortzonen verbringen?

Manchmal verbringen wir zu viel Zeit in unserer Komfortzone. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen. Meistens steckt dahinter jedoch die Unfähigkeit, die Vorteile zu erkennen, die ein Verlassen der Komfortzone bietet, insbesondere im Vergleich zu den wahrgenommenen potenziellen Risiken. Ein weiterer häufig auftretender Grund ist, dass das letzte Verlassen der Komfortzone möglicherweise unangenehm war und wir schlechte Erfahrungen gemacht haben. Folglich haben wir nun Angst, es noch einmal zu versuchen.

Oder aber wir fragen uns: “Die momentane Situation ist doch zufriedenstellend. Warum soll ich etwas ändern?” Natürlich ist es vollkommen akzeptabel, eine Weile in seiner Komfortzone zu verharren, wenn man sich wohlfühlt. Allerdings kann dieses Verhalten auch zu Selbstgefälligkeit führen: Wir vermeiden, uns weiterzuentwickeln aus der Sorge, zu verlieren, was wir bereits haben.

Was auch immer der Grund für das Verbleiben in unserer Komfortzone ist, unser Zögern kann sich in vielerlei Hinsicht manifestieren. Belastung werden aus dem Weg gegangen, weil wir der Meinung sind, die mit einem Neuversuch verbundenen Aufgaben nicht bewältigen zu können. Oder aber wir scheuen uns, neue Leute kennenzulernen oder neue Dinge auszuprobieren. Stattdessen ziehen wir es vor, unserer Routine nachzugehen und uns mit Dingen zu beschäftigen, die wir kennen und daher als sicher einstufen.

Allerdings muss Dir eines klar sein: Unabhängig davon, warum Du in Deiner Komfortzone verharrst, längerfristig ist es immer eine Falle. Denn Du hörst auf, Dich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln.

Was sind die Gründe, die für einen Wechsel in die Mutzone sprechen?

Warum ist es so wichtig, die Komfortzone zu verlassen? Immerhin ist es dort bequem. Nun, außerhalb der Komfortzone befindet sich ein Bereich, der auch als Mutzone bezeichnet wird. Hier landest Du, wenn Du Deine Komfortzonen verlässt; und hier warten die vielen aufregenden neuen Möglichkeiten und Erfahrungen auf Dich, die Dich weiterbringen.

Was aber genau ist die Mutzone? Die Mutzone ist der Bereich, in dem persönliche Veränderungen und Entwicklungen stattfinden. Hier kannst Du Deine Fähigkeiten erkunden und den Mut beweisen, das zu tun, was Du schon immer tun wolltest. Es ist richtig, dass Du in der Mutzone auch auf Schwierigkeiten, Herausforderungen und gegebenenfalls Ängste treffen wirst. Doch da die Mutzone der Bereich ist, in dem Deine persönliche Weiterentwicklung stattfindet, ist sie ebenso genau der Ort, an dem auch Verbesserungen einsetzen und damit die Reise zu einem glücklicheren Leben beginnt.

Warum verlassen wir unsere Komfortzone nicht?

Vielleicht fragst Du Dich nun: “Wenn diese Mutzone mir tatsächlich so viele Vorteile bringt, warum fällt es mir dann oft so schwer, dorthin zu gehen?” Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns genauer ansehen, was genau passiert, wenn sich plötzlich eine Gelegenheit ergibt, die einen Schritt hinaus in die Mutzone erfordert. In dem Moment befindest Du Dich normalerweise innerhalb Deiner Komfortzonen. Dir gefällt die Gelegenheit, die sich plötzlich bietet, und Du bist bereit, die damit verbundenen Chancen und Möglichkeiten zu nutzen.

Aber genau jetzt passiert das Entscheidende: Das Verlassen der Komfortzone erfordert etwas Mut, aber vor allem Vertrauen in Dich selbst. Und das ist der springende Punkt: Es ist oftmals der Mangel an Selbstvertrauen, der Dich in diesem Augenblick zurückhält, den Schritt hinaus aus der Komfortzone zu wagen. Und dieses mangelnde Selbstvertrauen basiert auf den zuvor beschriebenen negativen Glaubenssätzen, die Dein Denken und Handeln bestimmen und Dir in diesem Augenblick Deine vermeintlichen Grenzen aufzeigen. Deshalb ist der Schritt in die Mutzone eng gekoppelt an der schrittweisen Überwindung Deiner negativen Glaubenssätze.

Erweitere Schritt für Schritt Deine Komfortzone

Stelle Dir Deine Komfortzone wie eine Dartscheibe vor, die aus einem zentralen Punkt in der Mitte mit mehrer Ringen drum herum besteht. Jeder Ring Deiner Komfortzone ist eine ehemalige Mutzone – ein Ort, an dem Du zunächst Unbehagen verspürt hast, als Du dorthin gekommen bist.

Nach einer Weile sind Dir die Ereignisse an diesem Ort allerdings vertraut und geläufig, so dass die Mutzone immer mehr zu einem weiteren Ring Deiner Komfortzone geworden ist.

Dinge, die Dir früher Unbehagen bereitet haben, gehören nun zu Deinen alltäglich Fertigkeiten, und Ziele, die noch vor einer Weile in ferner Zukunft zu liegen schienen, sind jetzt viel näher gerückt. Im Grunde genommen bedeutet jeder Eintritt in einen neuen Ring, beziehungsweise in eine neue Mutzone, das Erreichen von Zielen. Und genau dies gibt Dir Selbstvertrauen, so dass es mit der Zeit immer leichter wird, die Komfortzone zu verlassen.

Verlasse Deine Komfortzone aus eigener Initiative!

Wenn Du Dich lange genug in Deiner Komfortzone aufhältst, ist es durchaus möglich, selbst genug Selbstvertrauen aufzubauen, um Deine Komfortzone langsam auszudehnen, ohne jemals in die Mutzone wechseln zu müssen. Dieser Vorgang kann allerdings sehr lange dauern. Der schnellste Weg, um Fortschritte zu machen, ist es daher, die Komfortzone aktiv zu verlassen.

Wenn Du aus eigener Initiative Deine Komfortzone verlässt, profitierst Du doppelt, da Du gleichzeitig mutiger wirst. Du erfährst auch viel schneller, was funktioniert und was nicht. Du entwickelst ein Gespür für Deine persönlichen Stärken und Schwächen und kannst entsprechend rascher reagieren.

Anstatt darauf zu warten, dass sich die Komfortzone passiv ausdehnt, zieht das aktive Verlassen der Komfortzone auch die ungeteilte Aufmerksamkeit der Umgebung auf sich. Du wirst schnell positive Auswirkungen auf Deine Beziehungen zu Partner, Freunden, Kollegen und Vorgesetzten spüren. Deine aktive Herangehensweise wird positiv zur Kenntnis genommen werden. Gleichzeitig lernst Du zu erkennen, wann und zu wem Du auf Distanz gehen solltest: Nämlich genau dann und zu den Menschen, bei denen Du auf unnötige Skepsis oder gar offene Ablehnung gegenüber Deiner neuen Herangehensweise stößt.

Wie kannst Du das Verlassen der Komfortzone trainieren?

Jeder Mensch und jede Situation ist anders. Wir haben alle aus unterschiedlichen Gründen unsere Komfortzonen, und jede Möglichkeit, diese Komfortzonen zu verlassen, fällt deshalb verschieden aus. Wie bereits beschrieben ist das Verlassen der Komfortzone generell zwar sehr gesund, aber es besteht auch die Gefahr, sich in Schwierigkeiten zu bringen, wenn man sich zu schnell zu weit außerhalb seiner Komfortzone bewegt. Die folgenden drei Ansätze können Dir dabei helfen, sicher und bedacht die ersten Schritte aus Deiner Komfortzone vorzunehmen.

1. Erkenne, dass Du nicht alleine bist

Wir neigen dazu, unsere Komfortzonen als unsere ureigenen zu betrachten, die sonst niemand hat. Dabei sind die Dinge, bei denen wir uns unwohl fühlen, oft sehr ähnlich, wie beispielsweise das Präsentieren vor größeren Gruppen oder das Betreten eines Raums voller Menschen, die wir nicht kennen.

Wenn Du Dir bewusst machst, dass sich in einem solchen Moment alle anderen Personen wahrscheinlich auch außerhalb ihrer Komfortzone befinden, wirkt die neue Erfahrung weniger bedrohlich.

2. Gehe schrittweise vor

Das Verlassen der Komfortzone musst nicht gleich in großen Schritten erfolgen. Wie bereits beschrieben geht es im Anfang in erster Linie darum, Deine Komfortzone langsam zu erweitern und das Verlassen schrittweise zu trainieren. Deshalb ist es besser, erst einmal klein anzufangen, um Dich langsam an größere Herausforderungen zu gewöhnen.

Wenn Du beispielsweise in der Zukunft öfters vor einer größeren Gruppe präsentieren musst und Dir dieser Gedanke heute noch Unbehagen bereitet, beginne damit, die Inhalte Deiner Präsentation zunächst in einem Vieraugengespräch mit einem vertrauten Kollegen oder einem Freund zu besprechen. Anschließend schlägst Du vor, die Präsentation in einem kleineren Meeting zu halten. So kannst Du Dich langsam steigern, bis Dir der Auftritt vor größerem Publikum plötzlich gar nicht mehr so bedrohlich vorkommt.

3. Vertraue Deiner eigenen Motivation

Manchmal kann der Außendruck größer sein als der Innendruck, Deine Komfortzone zu verlassen. Die Gesellschaft übt so viel Druck auf uns aus, dass es sich anfühlt, als sollte man sich niemals wohlfühlen. Das ist natürlich unsinnig und kann sogar gefährlich sein. Auch wenn es gut ist, regelmäßig Deine Grenzen zu testen, um zu wissen, dass Du immer dann Deine Komfortzone verlassen kannst, wenn dies für Dich von Vorteil ist.

Sich allerdings aus Deiner Komfortzone in unerforschtes Gebiet zu begeben, nur weil es andere oder die Gesellschaft von Dir verlangen, ist kontraproduktiv und verursacht unnötigen Stress. Lerne daher zu erkennen, ob das Verlassen der Komfortzone Dir Vorteile bringt oder ob es nur aus purem Pflichtbewusstsein gegenüber anderen geschieht. Du musst den klaren Grund für den Schritt aus der Komfortzone sehen. Basiert die Motivationen auf Deinen persönlichen Zielen anstatt auf bloßem Gruppenzwang, fällt Dir der Ausflug ins Unbekannte auch wesentlich einfacher.

Bist Du noch in der Komfortzone oder schon in der Mutzone? Erfahre in diesem kurzen Video, wie Du am effektivsten Deine Komfortzone verlässt, um für Dich den grösstmöglichen Nutzen aus Deinem mutigen Schritt in die Mutzone zu ziehen.

Komfortzone oder Mutzone